Parodontal-Behandlungen
vom Spezialisten

Zahnfleisch
Behandlung

Was ist eine Zahnfleischbehandlung?

Sie informieren sich oder sind betroffen – viele Begriffe tauchen auf, man hört unterschiedliche Bezeichnungen die, wenn man kein zahnmedizinisches Wissen hat, oder selbst nicht betroffen ist, eher verwirrend als erklärend sind. Gingivitis, Zahnfleischentzündung, Parodontitis, Zahnfleischtaschen, hier muss man erst einmal durchblicken.

Was eine Zahnfleischbehandlung ist, wie Zahnfleischtaschen entstehen, ab wann sie behandelt werden, welche Folgen sie für Ihre Zahn- und Allgemeingesundheit haben, erkläre ich Ihnen in den folgenden Abschnitten und gebe Ihnen nützliche Tipps wie Sie Zahnfleischtaschen und somit Parodontitis vorbeugen können.

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Was ist eine Parodontitis? Knochenverlust und mehr

Die Parodontitis ist eine Entzündung des Zahnhalteapparates. Das bedeutet das gesamte um den Zahn befindliche Gewebe ist entzündet und der Knochen ist schon teilweise zerstört. Bei fehlender Behandlung oder Nichterkennung kann dies zu erheblichen Zahnfleisch- und weiteren Knochenverlust bis hin zum Zahnverlust führen.

Der Zahnhalteapparat besteht aus dem, Zahnfleisch, Zahnzement, Kieferknochen und der Wurzelhaut mit den bindegewebigen Haltefasern, die vor allem für den Halt des Zahnes sorgen.

Die Parodontitis gehört zu den häufigsten chronischen Erkrankungen des Menschen und mit dieser Gefahr ist nicht zu spaßen: Mehr als 50 Prozent der über Fünfzigjährigen leiden unter einer chronischen Entzündung des Zahnhalteapparates, einer Parodontitis.

Wissenschaftliche Untersuchungen bestätigen eindeutig: Zahnfleischbluten, empfindliche und lockere Zähne oder Schwellungen sind erst der Anfang – Zahnverlust, Herzerkrankungen, Schlaganfälle und Diabetes sind nur einige der mögliche Folgen, wenn keine Behandlung stattfindet. Sogar Schwangerschaften können negativ beeinflusst werden. Die Ursache hierfür sind Bakterien und deren Stoffwechselprodukte die über den Mund in die Blutbahn und somit in andere Körperregionen gelangen.

Die Menge der Bakterien sowie Mundhygiene, Alter, Allgemeinzustand, Lebensstil und genetische Veranlagung beeinflussen den Schweregrad dieser Erkrankung erheblich. Parodontitis ist in der Regel nicht schmerzhaft, was sie besonders tückisch macht.

Die Parodontitis entsteht durch Bakterien und Abwehrreaktionen des Körpers. Sie beginnt mit einer unbemerkten Entzündung des Zahnfleisches. Die Parodontitis führt unbehandelt zur Zerstörung des Kieferknochens. Sie kann ebenfalls zur Entzündungen des Zahnnervens bis hin zum Zahnverlust führen.

Wenn Sie eine Parodontitis haben, kann sie nicht geheilt werden. Nur das Fortschreiten kann verhindert und erfolgreich behandelt werden. Die Parodontitis ist eine systematische Erkrankung. Sie bedarf einer individuell angepassten Therapie, einer lebenslanger Kontrolle und Behandlung, vergleichbar einer Diabetes.

Zahnfleischtaschen Was sind Zahnfleischtaschen?

Die Zahnfleischtasche ist im gesunden Zustand nur ein kleiner Spalt zwischen Zahn und Zahnfleisch. Sie werden mit einer speziell markierten Sonde gemessen. Ideale Taschentiefen weisen Werte von 1 bis 2 Millimeter auf. Als gesund werden Werte bis zu 3,5 Millimeter angesehen. Bei einer Zahnfleischentzündung (Gingivitis) schwillt das Zahnfleisch an und es blutet leicht bei der Berührung mit einer Sonde. Diese Taschen können sich jetzt noch zurückbilden. Dafür muss der schädliche Zahnbelag regelmäßig entfernt werden. Hier helfen wir Ihnen und sorgen für saubere Verhältnisse zwischen Zahn und Zahnfleisch.

Gesund

Die Zahnfleischtasche ist nur ein kleiner Spalt zwischen Zahn und Zahnfleisch. Im gesunden Zustand ist dieser Spalt 1-2 bis maximal 3,5 Millimeter tief. Ähnlich wie bei Ihrem Nagelbett am Fingernagel.

Krank

Bei einer Zahnfleischtaschentiefe ab 3,5 Millimeter ist der Zahnhalterapparat (Knochen, Fasern s.o.) unwiderruflich zerstört.

Bleibt die Zahnfleischentzündung unbehandelt, wird dieser Spalt tiefer und erweitert sich mitunter unbemerkt bis zur Wurzelspitze. Das heißt ab 3,5 Millimeter wird es ernst: Der Zahnhalteapparat ist jetzt unwiderruflich zerstört – die Zähne verlieren Ihren festen Halt und können ausfallen. Die negativen Folgen für die Allgemeingesundheit beginnen. Jetzt sprechen wir von einer pathologischen Zahnfleischtasche. Der Knochen ist unwiderruflich zerstört. Die Parodontitis hat sich eingenistet.

Zahnfleischtaschen ab 3,5 Millimeter sind somit ein Indiz für eine Parodontitis.

Wie entstehen Zahnfleischtaschen?

Ist das Zahnfleisch oberflächlich entzündet, sprechen wir von einer Zahnfleischentzündung (Gingivitis). In dieser Vorstufe ist das Zahnfleisch bereits gerötet und geschwollen. Die Taschentiefen betragen bei einer Zahnfleischentzündung maximal 3,5 Millimeter. Rechtzeitig erkannt, können sich die Taschen durch Belagentfernung wieder zurückbilden. Hier helfen wir Ihnen und sorgen mit einer Professionellen Zahnreinigung (PZR) und Tipps für die Mundhygiene für entzündungsfreie Verhältnisse.

Allgemein gilt: 2 bis 3,5 Millimeter Taschentiefe ohne Blutung und Eiter sind unauffällig. Sie bedürfen einer regelmäßigen Kontrolle und keine speziellen Behandlung. Sind Sie unsicher? Vereinbaren Sie einen Kontrolltermin. Ein Besuch beim spezialisierten Zahnarzt verschafft Ihnen Klarheit.

Wird dieser erste Hinweis nicht ernst genommen oder nicht erkannt, dringen die Krankheitserreger tiefer in das Gewebe ein. Die Entzündung schreitet voran. Es wird schlimmer.

Das Zahnfleisch löst sich immer weiter vom Zahn ab. Die Zahnfleischtasche ist entstanden. Die Taschentiefe beträgt jetzt 4 Millimeter und mehr. Beim Sondieren blutet es aus der Tasche, mitunter entleert sich zusätzlich Eiter. Der Entzündungsprozess ist nun voll im Gange. Vor der Zahnbürste und den Spüllösungen geschützt ist ein perfekter Lebensraum für die schädigenden Bakterien entstanden. Sie können sich nun voll entfalten und lagern sich an den unter dem Zahnfleisch gelegenen Wurzelanteilen an.

Zusammen mit den Abwehrmaßnahmen des Körpers beginnt unwiderruflich die Zerstörung des Zahnhalteapparates, d.h. auch des Knochens. Das Unausweichliche ist eingetreten. Es ist so weit. Eine Parodontits ist entstanden.

Anzufertigende Röntgenbilder geben Auskunft über das Ausmaß der Zerstörung des Kieferknochens. Eine Behandlung sollte zwingend eingeleitet werden.

Was ist die Ursache?

Die häufigste Ursache für das Übel: Mangelhafte Mundhygiene. Wenn man das liest spürt man mitunter im inneren Widerstand aufkeimen. „Ich putze doch schon 3 x täglich“, „was soll ich denn noch alles machen“. machen“.

Ich kann da beruhigen. Ohne Färbelösung die Zahnbeläge im Mund sichtbar machen ist die Kontrolle der eigenen Reinigungsbemühungen nur sehr schwer zu kontrollieren. Unterbleibt die tägliche akkurate Belagentfernung und werden die Vorsorgeuntersuchungen beim Zahnarzt nicht wahrgenommen besteht die Gefahr, dass sich die Bakterien auf den Zahnoberflächen und Zahnzwischenräumen festsetzen.

Mit der Zeit verhärten diese, Zahnstein entsteht. An dieser rauen Oberfläche haften neue Bakterien noch besser. Der Entzündungsprozess beginnt. In dessen Verlauf Zähne und Zahnhalteapparat angegriffen werden, d.h. der Kieferknochen wird unwiderruflich zerstört.

INFOBOX

Die Ursache für eine Parodontitis sind Zahnbeläge. Zahnbeläge sind bakterielle Beläge. Sie werden auch als Plaque oder Biofilm bezeichnet. Ohne diese Zahnbeläge kann weder eine Zahnfleischentzündung (Gingivitis) noch eine Entzündung des Zahnhalteapparates (Parodontitis) entstehen. Die Ursache für die Parodontitis ist also immer die Ansammlung von Bakterien in Form von Zahnbelägen (Plaque/Biofilm).

Nicht jeder, der eine schlechte Mundhygiene hat, entwickelt auch eine Parodontitis. Häufig kann das Immunsystem die Bakterien bekämpfen und die Ausbreitung der Entzündung verhindern. Deshalb geht man davon aus, dass die genetische Veranlagung mit ein ausschlaggebender Faktor ist.

Bei parodontaler Gesundheit besteht ein Gleichgewicht zwischen den Bakterien die sich an der Oberfläche des Zahnes angesammelt haben (Biofilm) und der angemessenen Abwehrreaktion des Körpers auf diese Bakterien.

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Es tut ja nichts weh! Ich merke nichts!Parodontitis selbst erkennen - frühe Anzeichen

Die meisten Parodontitis-Formen verlaufen langsam und unbemerkt. Sie beginnt an einzelnen Zähnen und breitet sich langsam auf andere Zähne und Implantate aus. Wissenschaftliche Studien zeigen, dass heute ca. 90% aller über 30-Jährigen an verschiedenen Formen der Parodontitis leiden. Schon jetzt gehen mehr Zähne durch Parodontitis verloren als durch Karies. Die Parodontitis zählt zu den häufigsten chronischen Erkrankungen des Menschen.

Am Anfang kann nur der Zahnarzt die Erkrankung feststellen. Später, wenn das Zahnfleisch schon blutet und Zähne wandern oder sich gelockert haben, fällt es dem Patienten erst auf. Dann liegt meist schon eine sehr fortgeschrittene Erkrankung vor. Die Behandlung ist in diesen Stadium bereits sehr aufwendig. Meistens sind dann auch chirurgische Maßnahmen notwendig. Was viele Patienten noch nicht wissen, eine Parodontitis ist eine systemische chronische Erkrankung. Das bedeute die Erkrankung betrifft den gesamten Körper, wie bei einer Diabetes. Sie kann nicht geheilt, nur gestoppt werden. Deshalb bedarf ein Parodontitis-Patient einer lebenslangen unterstützenden Behandlung. Nur so kann die Krankheit eingedämmt und ein Wiederauftreten verhindern werden. Zähne und Kochen bleiben langfristig erhalten.

Parodontitis verursacht selten Schmerzen, so dass die Erkrankung häufig erst in einem weit fortgeschrittenen Stadium erkannt wird. Am Anfang einer Parodontitis steht immer eine Gingivitis. Diese ist oft nicht einfach zu erkennen. Am ehesten bemerken Sie eine erhöhte Neigung zu Zahnfleischbluten. Das Zahnfleisch kann auch geschwollen und gerötet sein. Es gibt weitere Warnsignale, auf die Sie achten sollten.

Haben Sie eines oder gar mehrere der Anzeichen in Ihrem Mundraum festgestellt? Dann ist vielleicht nur Ihr Zahnfleisch entzündet. Eine zahnärztliche Kontrolle ist jetzt dringend notwendig. Sie sollten einen Termin vereinbaren. Es gilt zu verhindern, dass sich Zahnfleischtaschen ausbilden oder tiefer werden. Die Früherkennung ist das beste Mittel. Wir sind auf eine wirksame und nachhaltige Parodontitistherapie spezialisiert. Mit unserem Team aus Dentalhygienikerin und Prophylaxe-Assistentinnen ermöglichen wir Ihnen die Voraussetzung für stabile Langzeitergebnisse.

INFOBOX

Anzeichen für eine mögliche Parodontitis

  • Ihr Zahnfleisch ist gerötet und geschwollen
  • Häufiges Zahnfleischbluten (beim Zähneputzen, aber auch spontan z.B. beim Kauen)
  • Dauerhafter Mundgeruch und/oder unangenehmer Geschmack im Mund trotz täglicher Pflege
  • Das Zahnfleisch zieht sich zurück
  • Empfindliche Zähne (Zahnhälse)
  • Eiteraustritt aus den Zahnfleischtaschen
  • Zähne werden locker und können wandern

Gefahren und Risiken
für die Allgemeingesundheit

Die Antwort des Körpers ist entscheidend

Die Parodontitis ist eine vielschichtige Erkrankung. Sie entsteht als Folge auf bakterielle Reize. Der Beginn und das Voranschreiten der Erkrankung sind von vielen Faktoren abhängig und für jeden Patienten unterschiedlich.

Es kommt auch darauf an welche Erkrankungen die Eltern schon hatten. Das Auftreten von Parodontitis und auch die Zusammensetzung der Bakterienarten gehören dazu. Beides hat Einfluss auf das Immunsystem und damit auf das Erkrankungsrisiko. Dieses wird vorangetrieben durch eine unangemessene und überschießende Antwort des Körpers auf den bakteriellen Biofilm. Den Großteil der Schädigung der parodontalen Strukturen wird durch den Körper selbst verursacht.

Patienten mit einer gestörten Immunabwehr sind besonders anfällig. Bei diesen Patienten ist die Abwehrreaktion des Körpers so stark, dass sie neben den Bakterien auch das eigene Gewebe und den Knochen zerstört. Das kann, wenn die Parodontitis unbehandelt bleibt bis hin zum Zahnverlust und vielen Allgemeinerkrankungen frühen.

Abhängig von der erblichen Vorbelastung und einer ganzen Reihe von Umwelt- und Lifestyle-Risikofaktoren wie zum Beispiel: Hygiene, Rauchen und Ernährung, wird sich eine Parodontitis bei jeden Patienten unterschiedlich schnell entwickeln.

INFOBOX

Bleiben Karies, Parodontitis und Periimplantits unbehandelt, drohen chronische Entzündungsherde an der Wurzelspitze und in den Zahnfleischtaschen. Durch den Blutkreislauf können Bakterien und deren Stoffwechselprodukte aus diesen chronischen Infektionsherden in verschiedene Organe des Körpers gelangen und ernsthafte Erkrankungen auslösen. Mit den Infektionsherden ist nicht zu spaßen. Sie können Schmerzen, Abszesse oder andere Infektionen im Kopfbereich (Augen, Nasennebenhöhlen), aber auch in Gelenken, Magen, Herz usw. hervorrufen.

Wie erkennt der Fachmann
eine Parodontitis?

Die auffälligsten Anzeichen einer Parodontitis sind gerötetes mitunter geschwollenes Zahnfleisch. In einigen Fällen tritt sogar Eiterentleerung bei leichtem Druck auf das Zahnfleisch auf. Diese Anzeichen erkennt der Zahnarzt in der Regel schon bei der zahnärztlichen Routineuntersuchung. In manchen Fällen erscheint das Zahnfleisch jedoch trotz einer vorhandenen Parodontitis gesund. Daher kontrollieren wir die Zahnbeweglichkeit und zusätzlich mit einer speziellen Messsonde das Vorhandensein und die Tiefe von Zahnfleischtaschen.

Eventuelle Knochenschädigungen die unbemerkt in der Tiefe stattfinden und äußerlich nicht sichtbar sind können wir auf Röntgen-Aufnahmen erkennen.

Patientenbeispiel: Der Patient kam für eine Zweitmeinung und Untersuchung zu Unicare. Das Ergebnis der Röntgenuntersuchung war schockierend. Die Prozentzahlen rechts geben den Knochenverlust an. Grün markiert ist die verbleibende Verankerung der Wurzeln im Knochen.

Mit dem Computer der Tasche auf der Spur

Zahnfleischtaschen kann man entweder mit einer normalen Sonde oder mit einem Computersystem messen. Wir verwenden ein solches System, um exakte Taschen-Messungen vorzunehmen. So erhalten wir einen Überblick welche Therapie bei Ihnen notwendig ist, um dem Zahnverlust vorzubeugen.

Das Problem im Untergrund

Parodontale Erkrankungen gehören zu den häufigsten Ursachen von Zahnverlust. Oft unsichtbar und unbemerkt baut sich der Kieferknochen unter dem Zahnfleisch ab. Mit der Messsonde werden die Zahnfleischtaschen gemessen. Diese Werte geben Auskunft über den Zahnhalteapparat, erste Entzündungszeichen und Symptome die sich tief unten in der Tasche entwickeln. Die Messwerte speichern wir in dem sogenannten Parodontalstatus (PA-Status). Die Computer-Messsonde zeigt minimale Veränderungen an. Dadurch erkennen wir rechtzeitig neue Erkrankungen und natürlich auch den Erfolg der eingeleiteten Therapie.

Der Parodontal-Status

Vor Behandlungsbeginn im Rahmen der Untersuchung sollte ein Parodontal-Status (Parodontal-Befund) erstellt werden. Er dient der Erstbefundung und im Weiteren der Verlaufsdokumentation bei einer Parodontalerkrankung. Er geht über das einfache „Taschenmessen“ hinaus.

Ferner werden unter anderem Zahnfleischrückgang (Rezessionen), freiliegende Wurzelaufzweigungen, Zahnlockerungen, Belaganhaftung, Blutungen etc. dokumentiert. Im Rahmen der Untersuchung werden auch Röntgenbilder angefertigt, das individuelle Erkrankungsrisiko, das Stadium und der Grad der Erkrankung bestimmt.

Beispiel Röntgenstatus einer Patientin

Die Einzelaufnahmen ermöglichen einen Überblick für den vorliegen Zerstörungsgrad des Knochens. Die noch bestehenden Verankerungen der Wurzeln im Knochen wurden in diesem Beispiel grün markiert. Die Knochenzerstörung ist in Prozenten angegeben. Bei dieser Patientin lagen bereits umfangreiche Knochenzerstörungen bis zu 100 Prozent vor. Für die Planung von Knochenaufbaumaßnahmen empfiehlt es sich eine 3D-Aufnahme, eine sogenannte digitale Volumentomographie (DVT), anzufertigen.

Risiko - Erkennung

Im Rahmen der Untersuchung gilt es auch das Risiko zu erkranken zu bewerten. Bei Vorliegen von Befunden ist das Stadium und Grad der Erkrankung für die weitere Behandlung ausschlaggebend. Hieraus ergeben sich die notwendigen Therapieabläufe und die Einteilung in die Abstände der regelmäßigen unterstützenden Parodontitistherapie (UPT).

Mehr zur UPT
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Warum tritt Parodontitis
heute vermehrt auf?

Parodontitis ist neben der Zahnkaries das häufigste Krankheitsbild in der Zahnheilkunde. Wissenschaftliche Erhebungen haben ergeben, dass 70% der deutschen Bevölkerung der Mundhygiene keinen entscheidenden Einfluss auf die Vorsorge gegen parodontale Erkrankungen zuschreiben. 60% sind der Meinung dass die Entstehung von Zahnstein unvermeidbar ist. Ohne ausreichendes Wissen von Ursachen und Zusammenhängen kann keine ausreichende Vorsorge betrieben werden. Deshalb liegt es uns besonders am Herzen Sie bei der optimalen häuslichen Mund- und Zahnhygiene zu unterstützen und Sie ausführlich zu informieren.

Welche Risikofaktoren gibt es?

Bei jedem Menschen ist das Risiko, an Parodontitis zu erkranken, unterschiedlich hoch. Die chronische Parodontitis kann nur gestoppt jedoch nicht geheilt werden. Hochmoderne Tests helfen dabei, Risiken aufzuzeigen, bevor bleibende Schäden entstehen. Folgende Risikofaktoren erhöhen die Wahrscheinlichkeit für die Entstehung und das Fortschreiten einer Parodontitis.

Unkontrollierter Diabetes

Insbesondere bei einem unkontrollierten Diabetes wird der parodontale Gewebeabbau d.h. besonders der Knochenabbau beschleunigt. Die enge Kontrolle und Einstellung des Blutzuckerwertes durch einen Diabetologen helfen Knochen und Zähne zu erhalten.

Sind Diabetiker besonders betroffen?

Ja, sie müssen ihre Zähne und Zahnfleisch noch gewissenhafter pflegen, denn sie haben ein dreimal so hohes Risiko wie Nicht-Diabetiker an einer Parodontitis zu erkranken. Diabetes und Parodontitis beeinflussen sich wechselseitig. So verstärkt eine Entzündung im Mundraum die Insulinresistenz im Körper und verschlechtert die Blutzuckerwerte.

Rauchen

Neben einem unkontrollierten Diabetes gilt Rauchen als der wichtigste Risikofaktor für Parodontitis. Bis zu 15-fach ist das Risiko für eine schwere Parodontitis erhöht. Durch das Rauchen wird die Zusammensetzung des Biofilms (Bakterien) unter dem Zahnfleisch beeinflusst. Die Blutversorgung des Zahnfleisches wird vermindert und die Funktion der Abwehrzellen gestört. Es kommt zu einer Erhöhung von entzündungsfördernden Botenstoffen sowie zu einem Anstieg von „falsch programmierten“ Abwehrzellen die sich gegen den eigenen Körper richten.

Wissenschaftliche Studien zeigen, dass bei Rauchern mit erheblichen Schädigungen des Knochens und Heilungsstörungen zu rechnen ist. Rauchen stört somit die Wundheilung und kann eine Parodontitis auch bei sehr guter Mundhygiene auslösen. Der Verlauf der Parodontitis ist bei Rauchern deutlich schlimmer. Dadurch werden die Zähne schneller locker und gehen häufiger verloren. Raucher reagieren schlechter auf die Behandlung der Parodontitis. Es gibt Raucher bei denen die Parodontitis trotz effektiver Behandlung nicht zum Stillstand kommt.

Ernährung

Parodontitis kann auch durch die Ernährung beeinflusst werden. Es gibt Nahrungsmittel, die Entzündungen regelrecht „anfeuern“. Dazu zählen Süßes, Weizenprodukte, Zusatzstoffe und Konservierungsmittel, Alkohol und übermäßiger Fleischkonsum. Vor allem Schweinefleisch enthält viele entzündungsfördernde Substanzen. Übergewichtige sind besonders betroffen, denn körpereigenes Bauchfett produziert entzündungsfördernde Hormone.

Ein Zusammenhang besteht auch mit der zu geringen Aufnahme von Omega-3-Fettsäuren. Eine kohlenhydratreiche Ernährung kann die Blutungsneigung des Zahnfleisches erhöhen, um nur einige Beispiele zu nennen. Wer sich abwechslungsreich mit viel Gemüse, Obst, Gewürzen, guten Fetten, Nüssen und Kräutern ernährt, der führt sich ausreichend sekundäre Pflanzenstoffe und wichtige Mineralien wie Zink zu. Sport wirkt immer entzündungslindernd! Umfassende Informationen finden Sie unter „entzündungshemmende Ernährung“ im Internet.

Genetisches Risiko

Der aktuelle Stand der wissenschaftlichen Erkenntnisse zum genetischen Risiko wird auf bis zu 50 Prozent geschätzt. Insbesondere bei jungen Patienten mit fortgeschrittener Parodontitis wird eine starke genetische Komponente vermutet.

Das bedeutet, wenn die Eltern schon eine solche Erkrankung aufwiesen, ist das Risiko selbst an einer Parodontitis zu erkranken sehr hoch. Ist man betroffen macht es Sinn, die zahnärztliche Unterstützung in Anspruch zu nehmen und seine Lebensführung entsprechend auszurichten.

Alter

Das Altern trägt zur Entstehung der Parodontitis ebenfalls bei. Die altersabhängigen Veränderungen des Immunsystems macht das parodontale Gewebe anfälliger für die Parodontitis. Somit sind mitunter im Alter mehr Kontrollen und unterstützende Behandlungen medizinisch notwendig und sinnvoll.

Stress

Bei Stress wird vermutet, dass ein enger Zusammenhang zwischen Stress und dem Auftreten einer Parodontitis besteht. Gestresste Menschen zeigen oftmals, dass schon mittelfristigen Belastungen mit einer Vernachlässigung der Mundhygiene einhergehen. Zugleich weisen Studien darauf hin, dass die Entzündungsreaktionen auf den Biofilm unter Stress verändert sind.

Ist der Verlauf einer Parodontitis immer gleich?

Der Verlauf von parodontalen Erkrankungen ist sehr unterschiedlich. Meistens verläuft die Parodontitis beständig in Verbindung mit Schüben. Vorwiegend sind Erwachsene betroffen und erst nach Jahren nach erheblichen Knochenzerstörungen werden erste Zahnlockerungen von den Patienten bemerkt.

Antibiotika oder desinfizierende
Spüllösungen bei Parodontitis

Einfache Anwendung - Problem beseitigt?

Die Bakterien organisieren sich in dem sogenannten Biofilm und funktionieren als Gemeinschaft. Zahnbelag (Plaque) auf einer Zahnoberfläche ist ein typisches Beispiel eines Biofilms, der als dentaler Biofilm bezeichnet wird. Ab einer bestimmten Anzahl beginnen die Bakterien mit der Produktion eines zähen Schleims der sie von äußeren Angriffen schützt. Chemische Stoffe können in für den Körper verträglichen Konzentrationen nicht eindringen. Dadurch sind die Mikroorganismen mit Spüllösungen und Antibiotika praktisch nicht angreifbar.

Wollte man die im Biofilm lebenden Bakterien mit Antibiotika bekämpfen so müsste man die Dosis gegenüber ungeschützt wachsenden Mikroorganismen bis zum Tausendfachen erhöhen - eine Dosis, die der Mensch nicht vertragen würde.

Kein Patient ist in der Lage, seine Zahn- bzw. Wurzeloberfläche allein 100-prozentig sauber bzw. Belag frei zu halten - selbst nicht bei "perfekter häuslicher Mundhygiene". Ihre Grenzen sind spätestens bei Zahnfleischtaschen von mehr als 2,5 bis 3 mm, wie sie typischerweise ab einem bestimmten Alter bei fast jedem vorliegen, erreicht.

Bei Implantaten gestaltet sich die Reinigung besonders schwierig. Sie ist praktisch nur auf den glatten Oberflächen möglich. Im Bereich der rauen Oberflächen bleiben zwanzig bis dreißig Prozent des Biofilms einfach immer übrig.

Biofilm-Management

In der Zahnmedizin haben wir es somit nicht nur mit „Plaque“ oder Zahnbelag sondern mit einem bakteriellen Biofilm zu tun. Die Konsequenz bedeutet daher regelmäßiges Biofilm-Management in der Zahnarztpraxis. Konkret: Dreimonatliche Durchführung der professioneller Zahnreinigungen oder unterstützenden Parodontitis Therapie (UPT) und mannigfaltiger individueller Begleitmaßnahmen, um den Biofilm gründlich zu entfernen. Dies ist der Zeitraum, in dem sich an Zähnen und in Zahnfleischtaschen wieder krankmachender Biofilm nachbildet. Die Abstände können im Falle eines verminderten Parodontose- und Karies Risikos bei einzelnen Patienten verlängert werden. Im Falle eines sehr hohen Risikos oder eingeschränkter Reinigungsfähigkeit sind auch unterstützende Behandlungen alle 2 Monate oder noch kürzer sinnvoll.

Wenn sich der Biofilm allerdings ungestört vermehren kann und nicht regelmäßig entfernt wird, können sich krankheitserregende Bakterien vermehren. Je nach Antwort des Körpers können sich unbemerkt unterschiedlich schwere Erkrankungsformen entwickeln.

Zusammenfassend lässt sich feststellen: Mit desinfizierenden Spüllösungen, Munddusche und Antibiotikaeinnahme ist eine Parodontitisbehandlung ohne Zahnarzt unmöglich. Nur durch eine professionelle zahnärztliche Kontrolle und Behandlung kann die Parodontitis therapiert werden.

Was können Sie begleitend für Untersuchungen vornehmen lassen?

Chronische Entzündungen im Körper erhöhen den sogenannten hsCRP-Wert (high sensitivity C-reactive protein mg/l). Dies ist ein Hinweiswert für Entzündungen, der im Blut nachgewiesen werden kann. Bei Gesunden sollte er kleiner 1,0 sein. Zurzeit wird diese Untersuchungsmethode in Zusammenhang mit Herzerkrankungen verwand und unterschiedlich bewertet.

Auch die Dicke der arteriellen Gefäßwände vergrößert sich bei einer Parodontitis. Die daraus resultierende Verengung der Gefäßdurchmesser bedeutet ein bis zu achtfach höheres Risiko für Herzkreislauf-Erkrankungen wie Herzinfarkt und Schlaganfall gegenüber gleichaltrigen parodontal gesunden Personen.

Patienten mit einer 10 Jahre andauernden Parodontitis sollten sich internistisch untersuchen lassen, um allgemein medizinische Risiken auszuschließen. Dabei sollen mindestens der Blutzucker, der hsCRP-Wert und die low densitity Lipoproteine (LDL) gemessen werden. Um diese gesundheitlichen Risiken zu minimieren, ist es notwendig, die Parodontitis langfristig zu stabilisieren. Bei kardiologischen Beschwerden ist eine entsprechende Untersuchung bei einem Kardiologen gegebenenfalls auch ein Koronar-CT sinnvoll. Vitamin-D Test: Wir streben einen lebenslangen Wert von 70 ng/ml an.

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Behandlung der Parodontitis

Ich habe eine Pardontitis, was nun?

Eine Parodontitis bedarf einer systematischen Behandlung.

Was ist unter einer systematischen Behandlung zu verstehen?

Der wichtigste Punkt ist das Verständnis der Erkrankung. Es handelt sich bei der Parodontitis nicht um eine mal eben vorhandene Erkrankung, die wie eine Grippe wieder verschwindet und alles ist wieder gut. Es ist eine systemische chronische Erkrankung die den gesamten Köper betrifft. Sie ist vergleichbar mit einer Diabetes.

Ein Parodontitis-Patient bleibt lebenslang ein solcher. Wie ein Diabetiker. Die Parodontitis kann nicht geheilt sondern nur gestoppt werden. Es bedarf nach erfolgreicher Therapie einer lebenslangen unterstützender Kontrolle und Behandlung, um ein Wiederauftreten der Erkrankung, Zahnverlust und Folgeerkrankungen rechtzeitig vorzubeugen.

Unsere Parodontitis-Behandlung strebt die Ausheilung von Entzündungen Ihres Zahnhalteapparates an. Im Vordergrund stehen dabei die schädliche Bakterien in den Zahnfleischtaschen sowie der gesamten Mundhöhle zu reduzieren. So kann eine gesunde Basis für ein Gleichgewicht geschaffen werden, die Ihrem Körper hilft und eine Neuansiedlung der Bakterien verhindert.

Unser strukturiertes Behandlungskonzept besteht aus vorbreitenden Maßnahmen, der eigentlichen Behandlung und einer auf Sie abgestimmten Nachsorge.

Ziel der Behandlung

Das Ziel ist es die Entzündung zu stoppen und das Gewebe, das die Zähne stützt, dauerhaft zu erhalten. Ihre Zähne bleiben somit länger erhalten, das Diabetes, Herzinfarkt- und Schlaganfallrisiko gesenkt. Die Beseitigung von Sondierungstiefen grösser als 4 Millimeter ist unbedingt anzustreben, um eine Parodontitis möglichst dauerhaft auszubremsen und um die Folgen der chronischen Entzündung auf Blutgefäße zu verhindern.

INFOBOX Ziel der Parodontitis-Behandlung
Sondierungstiefen:
maximal 4 Millimeter
Blutungen:
kleiner 10 % aller Messstellen
Beläge:
kleiner 10% aller Messstellen
Eiter:
0% aller Messstellen

Voraussetzungen für eine erfolgreiche Behandlung

Neben der gegebenenfalls zu verbesserten häuslichen Mund- und Zahnreinigung gilt es vorhandene Risikofaktoren wie Rauchen, Diabetes, Stress etc. abzuklären, das heißt Ihre Voraussetzungen für eine erfolgreiche Therapie vor Behandlungsbeginn zu analysieren. So können wir im Voraus den möglichen Erfolg der Behandlung besprechen.

Wurde bei Ihnen eine Parodontitis diagnostiziert gliedert sich Ihre systematische Behandlung bei uns in folgende Abschnitte:

Hygienephase
(Vorbehandlung)

Mit Hilfe von professionellen Zahnreinigungen entfernen wir weiche bakterielle Beläge (Biofilm) und Auflagerungen von den Zahnoberflächen und am Zahnfleischrand. Mit Ihnen erarbeiten wir die für Sie geeigneten Techniken und Mittel für eine optimale häusliche Mund- und Zahnreinigung. Ziel der Hygienephase ist es, die Bakterienzahl an den erkrankten Stellen deutlich zu reduzieren.

Sind hartnäckige Entzündungen vorhanden werden wir mit speziellen Testmethoden die verursachenden Bakterienarten feststellen. Je nach Art und Anzahl der Erreger können wir wenn notwendig bei der folgenden Behandlungsphase exakt auf Ihren Krankheitsfall abgestimmte Antibiotika einzusetzen.

Mit den auf Sie abgestimmten Vorbehandlungen ist ein dauerhafter Erfolg zu erwarten. Welche vorbereitenden Maßnahmen bei Ihnen notwendig sind hängt von Ihren Voraussetzungen und Erkrankungszustand ab.

INFOBOX Vorbehandlung = Hygienephase
  • Professionelle Zahnreinigung (PZR)
  • Mundhygiene optimieren
  • Hygienefähigkeit herstellen (Kariesbehandlung, defekte Füllungen/
    Kronen erneuern / vorbehandeln, Wurzelkanalbehandlungen,
    Entfernung hoffnungsloser Zähne, Stabilisieren von
    gelockerten Zähnen)
  • Tabakentwöhnung (sinnvoll)
  • Partnerkontrolle
  • Parodontalbefund (Zahnfleischtaschenmessung)
  • Risikoprofil-Bestimmung
  • Probiotika-Einsatz

Behandlungsphase
(Parodontalbehandlung)

INFOBOX Parodontitis-Behandlung
  • Reinigung der Wurzeloberflächen
  • Ggf. eine Full Mouth Desinfektion
  • Unterstützende häusliche Keimzahlreduktion

Reinigung der Wurzeloberflächen
Initiale Parodontitistherapie

Wir wollen stets Ihre parodontale Gesundheit mit der schonendsten und gleichzeitig effektivsten Art und Weise erreichen. Das gelingt uns oft mit den modernen sogenannten nicht chirurgischen Parodontalbehandlungen (geschlossene Behandlung). Bei dieser Behandlung reinigen wir schonend und sorgfältig Ihre Wurzeloberflächen von schädlichen Ablagerungen. Gleichzeitig entfernen wir Bakteriengifte und säubern Ihre Zahnfleischtaschen.

Nach einer Woche kontrollieren wir das Ergebnis. In vielen Fällen kann schon diese Behandlung ausreichen, um bei Ihnen eine Stillstand der Erkrankung zu erzielen. Das heißt, es sind keine weiteren aktiven Behandlungen mehr erforderlich. Um Ihre parodontale Gesundheit zu erhalten ist bei allen Patienten eine regelmäßige lebenslange unterstützende Parodontitis Therapie (UPT) erforderlich.

FDM Full-Mouth-Desinfection

Dieser Begriff besagt, dass der gesamter Mund, d.h. die Schleimhäute und Zähne in einer Sitzung behandelt werden. Diese Behandlung ist eine Ergänzung zur initialen Parodontitistherapie. Die Full-Mouth-Desinfection ist insbesondere für Patienten mit schwerer Parodontitis und mit höherer Entzündungsaktivität die Therapie der Wahl. Mitunter ist die gleichzeitigen Gabe eines Antibiotikums unterstützend sinnvoll. So ist es möglich besonders aggressive Bakterien mittel und langfristig in Schach zu halten.

Der Vorteil dieser Behandlung liegt in der vollständigen Desinfektion aller Wurzelflächen und Schleimhäute in einem Schritt (maximal aufgeteilt in zwei hintereinander liegenden Behandlungstagen). Bei längerem Abstand zwischen den Behandlungen besteht das Risiko, dass Bakterien von noch nicht behandelten Zähnen auf bereits therapierte Zähne erneut übertragen werden (Reinfektion).

Erneute Bewertung der Erkrankung

Drei Monate nach Reinigung der Wurzeloberflächen erfolgt die Nachuntersuchung mit einer neuen Bewertung Ihres Parodontitiszustands nach Messung der Zahnfleischtaschen und Kontrolle des Entzündungsstatus. Im Anschluss stimmen wir gegebenenfalls notwendige weitere Behandlungen zum langfristigen Erhalt Ihrer Zähne mit Ihnen ab.

Therapie der Resttaschen

Taschen die Sondierungstiefen über 4 Millimeter aufweisen, müssen systematisch nachgereinigt werden, gegebenenfalls in kurzen Abständen solange bis der gewünschte Wert von 4 Millimeter oder weniger wieder erreicht ist. Sollte dies nach mehrfacher Reinigung noch nicht erfolgt sein, sind eine erneute zahnärztliche Beurteilung und in der Regel eine chirurgische Behandlung notwendig.

INFOBOX Erfolgskontrolle nach der Parodontitis-Behandlung
  • Ursachenfindung bei Resttaschen
  • Restzahnstein entfernen
  • Beurteilung der Mundhygiene
  • Raucher Verhalten besprechen
  • Partnerkontrolle bei noch vorhandenen Taschen
  • Kontrolle von medizinischen Einflüssen
INFOBOX Taschen trotz Behandlung
  • Kurze Recall-Interwalle
  • Chirurgische Behandlung
    > Zahnfleischreduktion oder
    > Knochen/Gewebeaufbau

Chirurgische
Behandlung

In bestimmten Fallen müssen Resttaschen chirurgisch verkleinert werden. Falls mehrere Stellen im gleichen Bereich mit Sondierungstiefen von mehr als 5 Millimetern vorhanden sind, kann ein operatives Vorgehen medizinisch notwendig sein.

„Offene“ Behandlung

In seltenen Fällen gibt es Bereiche bei denen Zahnfleisch eröffnet werden muss, um Zahnfleischtaschen und vorhandene Bakterien in Wurzelaufzweigungen und sonstigen Schlupfwinkeln zu beseitigen. Dies kann öfters bei im Backenzahnbereich vorkommen. In diesen Fällen kann eine sogenannte offene Behandlung (Lappen-Operation) durchgeführt werden.

Hierbei wird das Zahnfleisch vom Zahn abgelöst, um die erkrankten Bereiche der Reinigung leichter zugänglich zu machen. Im Anschluss wird das Zahnfleisch dicht und sicher mit einer Naht verschlossen. Das Ziel bei dieser Behandlung gilt der minimierung der Zahnfleischtaschen, Reduktion der Entzündungen und Ermöglichen der häuslichen Reinigung.

Zu viel Zahnfleisch

Es kann auch vorkommen, dass zu viel Zahnfleisch vorhanden ist (Hyperplasie). Besonders bei den letzten Backenzähnen kann diese der Fall sein. Das Zahnfleisch kann hierbei teilweise bis zur Kaufläche des Zahnes reichen und die Reinigung behindern. In diesen Fällen werden das Zahnfleisch reduziert und somit auch die Taschen beseitigt.

Wiederherstellende (regenerative) Verfahren Neuer Knochen, neues Zahnfleisch, neue Fasern?

Die Ergebnisse wissenschaftlicher Forschungen ermöglicht uns heute in vielen Fällen verloren gegangenen Kieferknochen wieder aufzubauen. Auch das Wachstum von Haltefasern und Wurzelzement kann gezielt gefördert werden. Sogenannte Schmelzmatrixproteine (EMD) machen es möglich. Mit der sogenannten gesteuerten Geweberegeneration (GTR, Guided Tissue Regeneration) versetzen sie Ihren Körper in die Lage seine natürlichen Fähigkeiten Knochen und Gewebe wieder gezielt zu fördern.

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Unterstützende Parodontitis-Therapie (UPT)

Ziel der Erhaltungs-Therapie: Entzündungsfreiheit

Parodontitis ist eine chronische Erkrankung. Wer einmal daran erkrankt ist, bedarf einer lebenslangen Erhaltungstherapie. Diese Nachsorge ist entscheidend für den dauerhaften Behandlungserfolg. Die Eckpfeiler auch hier: konsequente Mundhygiene, Kontrolluntersuchungen durch den Zahnarzt, regelmäßige professionelle Zahnreinigungen und unterstützende Parodontitis-Therapie (UPT). Die UPT ist eine speziell auf Sie als Parodontitis-Patienten abgestimmte Mund- und Zahnreinigung.

Das gilt vor allem, wenn bereits ein deutlicher Zahnfleisch- und Knochenverlust stattgefunden hat. Denn dann liegen die Zahnhälse bzw. Zahnwurzeln offen. Im Gegensatz zur Krone des Zahnes sind sie nicht durch eine harte Schmelzschicht geschützt. Sie sind deshalb empfindlich und besonders anfällig für Karies. Nur durch rechtzeitige auf Ihren Krankheitsfall abgestimmte Kontrolluntersuchungen ermöglichen ein stabiles, d.h. entzündungsfreies Behandlungsergebnis zu sichern.

INFOBOX

Behandlungserfolg

Sie entscheiden mit über den Erfolg Ihrer Parodontitisbehandlung. Ihre Mitarbeit ist erforderlich. Dazu zählen neben der Einhaltung der Behandlungs- und Nachsorgeterminen, die tägliche sorgfältige Zahnreinigung und Mundhygiene. Rauchen und eine ungünstige Ernährungslage fördern das Wiederauftreten der Erkrankung.

Erhaltungstherapie / Nachsorge – Warum ist die UPT so wichtig?

Ein wichtiger Teil der Parodontitis-Behandlung ist die Nachsorge, unterstützende Parodontits-Therapie (UPT) oder auch Erhaltungstherapie genannt. Diese Nachsorge ist entscheidend für den Behandlungserfolg. Sie soll verhindern, dass die Erkrankung erneut auftritt.

Die Kontrollen und Reinigungen in regelmäßigen Abständen tragen dazu bei eventuell neu auftretende Entzündungen rechtzeitig zu erkennen und zu behandeln.

Bei einem Nachsorgetermin werden Zähne, Zahnfleisch und Zahnhalteapparat untersucht und wir beraten Sie, wie Sie Ihre Zahnpflege weiter verbessern können. Denn einer erneuten Parodontitis lässt sich nur vorbeugen, wenn die Zähne auch zu Hause gut gepflegt werden. Das bedeutet: Gezielt und erfolgreich täglich die Zähne putzen und die Zahnzwischenräume mit Zahnzwischenraum-Brüstchen gegebenenfalls zusätzlich mit Zahnseide zu reinigen.

Die Zahnzwischenraum-Brüstchen müssen laufend an die sich verändernden Dimensionen des Zwischenraumes angepasst werden. Ebenso muss der individuellen Zahnputztechnik Aufmerksamkeit gewidmet werden. Vor allem in Bezug auf das systematische Erreichen aller Flächen. Die Zwischenraumbürsten verwenden Sie bitte ohne Zahncreme. Die empfindlichen freiliegenden Wurzelanteile würden sonst einen zu starken Abrieb erfahren.

Für alle Therapiephasen gilt, dass der langfristige Erfolg stark von Ihrer Mitarbeit abhängt. Patienten mit guter Mundhygiene und regelmäßiger Nachsorge haben eine große Chance, dass die erreichten Verbesserungen von Dauer sind. Bei Patienten ohne entsprechende Mitarbeit ist dagegen das Risiko einer Wiedererkrankung sehr hoch.

Unter Berücksichtigung aller bisherigen wissenschaftlichen Daten ist es möglich, Zähne mit Sondierungstiefen von 8–9 mm so zu behandeln, dass die Zahnfleischtaschen auf 4 mm Tiefe reduziert werden können. Es besteht so die Möglichkeit, dass so viel Verankerung erhalten bleibt, dass ein ein- oder zweiwurzeliger Zahn erhalten werden kann. Dreiwurzelige Zähne müssen allenfalls zusätzlich behandelt werden, damit eine Hygiene durchführbar ist. Eine chronische Parodontitis und eine durchschnittliche Sondierungstiefe von über 4 Millimetern können nach heutigem Wissen die Gefäße im Sinne einer Arteriosklerose negativ beeinflussen. Es besteht eine stark erhöhte Gefahr für Diabetes, Schlaganfall und Herzinfarkt.

Neue Taschen trotz UPT

Sondierungstiefen von mehr als 4 mm werden schnell mit krankheitserregenden Bakterien erneut besiedelt, so dass davon ausgegangen werden kann, dass eine Besiedelung stattgefunden hat und die Umgebung ebenfalls reinfiziert wird. Hier ist eine systematische Nachbehandlung notwendig gegeben in kurzen Abständen bis das gewünschte Ergebnis erreicht ist. Mitunter ist eine chirurgische Therapie sinnvoll. Hier gilt es die geeignete Therapiemethode zu finden. Entweder muss das erkrankte Gewebe entfernt oder ein Gewebeaufbau (GTR) kann im idealen Fall vorgenommen werden.

Im Rahmen der sogenannten unterstützenden Parodontitis-Therapie (UPT) werden über die professionelle Reinigung hinaus regelmäßig die Zahnfleischtaschen gemessen. Je nach Risiko-Profil sind Röntgenaufnahmen sinnvoll, um den Knochenverlauf zu kontrollieren. Die Untersuchungsergebnisse und vorhandenen Risikofaktoren werden anschließend besprochen und festgelegt wie Sie am besten vorbeugen können und wann Ihre nächste Kontrolluntersuchung sinnvoll ist.

Es geht vor allem darum, das Risiko für weitere Entzündungen zu reduzieren und sicherzustellen, dass die Zahnfleischtaschen nicht tiefer werden. Damit wird der Abbau des Zahnhalteapparates ausgebremst und schließlich auch dem Verlust der Zähne und Folgeerkrankungen vorgebeugt.

Wie oft sollte eine UPT durchgeführt werden?

Das ist individuell unterschiedlich und hängt vom persönlichen Erkrankungsbild der Parodontitis und den vorliegenden Allgemeinerkrankungen ab. In der Regel werden dreimonatige UPT-Sitzungen bei hohem Parodontitis-Risiko empfohlen. Da die Parodontitis eine chronische Erkrankung ist, kommt die UPT ein Leben lang zur Anwendung.

Beispiel für einen Patienten mit hohem Risiko-Profil
  • 4 x pro Jahr UPT
  • 1 x im Jahr Zahnfleischtaschenmessung (PAR-Status)
  • Röntgenbilder, wenn Veränderungen am Knochen zu erwarten sind.

Was hilft mir die Bakterien fernzuhalten?

Richtiges und gründliches Zähneputzen. Häusliche Mundhygiene ergänzt durch unsere professionelle Unterstützung hilft die Entstehung von Zahnfleischentzündungen und Parodontitis vorzubeugen.

Die Zahnbürste erreicht nur die Kau- und Seitenflächen der Zähne. Die Zahnzwischenräume gilt es mit passenden Zahnzwischenraumbürsten ohne Zahncreme zu reinigen. An engen Stellen an denen Sie mit den Bürsten nicht reinigen können, verwenden Sie bitte Zahnseide.

Wir helfen Ihnen gerne bei der Auswahl der geeigneten Hilfsmittel zur Reinigung Ihre Zähne und zeigen Ihnen die für Sie geeigneten Techniken. Lassen Sie sich von uns beraten. Das heißt der Weg in die Zahnarztpraxis hilft. Nur wir können feststellen ob und wie häufig Ihre Zahnfleischtaschen gereinigt werden müssen, damit sie entzündungsfrei bleiben.

INFOBOX

Hilfsmittel für die individuelle Mundhygiene

  • Verwendung flouridhaltiger Zahnpasten
  • Zwischenraumbürsten
  • Zahnseide bei engen Zahnzwischenräumen
  • Zungenreiniger / Zungenscharber
  • Desinfizierende Mundspüllösungen
  • Gesunde entzündungsarme Ernährung
  • Probiotika mit nachweislicher Wirkung

HINWEIS: Mundspüllösungen bieten einen zusätzlichen Nutzen zum Zähneputzen bei der Behandlung von Gingivitis. Sie sind kein Ersatz zur mechanischen Zahnreinigung und verringern auch nicht die Zeit, die Sie zum Zähneputzen benötigen.

unicare Patienten
Erlebnisse

Periimplantitis
Parodontitis und Implantate

Knochenverlust am Implantat
Alle Mühe vergebens?

Auch Entzündungen an Implantaten entwickeln sich auf der gleichen Basis wie Entzündungen an Zähnen. Die reine Entzündung des Zahnfleisches um ein Implantat wird periimplantäre Mukositis genannt. Sie ist mit der Zahnfleischentzündung bei Zähnen vergleichbar. Man geht von einem unerkannten Vorkommen von ca. 43 % der eingesetzten Implantate aus. Ist der Knochen schon angegriffen, spricht man von einer Periimplantitis.

Schnellere Entzündung
an Implantaten

Implantate weisen bereits eine Stunde nach ihrer Freilegung Biofilme unter dem Zahnfleisch auf. Um Implantate herum bestehen konstruktionsbedingt häufig kaum messbare Sondierungstiefen von über 5 Millimetern. Diese Nische ist ein idealer Platz für krankheitserregende Bakterien und bedeutet damit ein erhöhtes Infektionsrisiko.

Patienten die lange Freude an ihren Implantaten haben möchten, sollten sich vergewissern, dass sie keine Parodontitis haben bevor sie Implantate erhalten. Implantate benötigen eine lebenslange höhere Unterstützung bei der Reinigung durch die zahnärztliche Praxis als natürliche Zähne.

Was passiert wenn die Entzündung
nicht erkannt wird?

Da das Zahnfleisch um Implantate weniger Blutgefäße und keine anhaftenden „Schutzfasern“ wie Zähne aufweist ist dieser Bereich besonders gefährdet.

Eine experimentelle periimplantäre Mukositis (Zahnfleischentzündung) konnte beim Menschen nach einer fehlender Belagentfernung von nur 3 Wochen nachgewiesen werden. Aus dieser Entzündung entwickelte sich spätestens nach 5 Jahren ohne Therapie in 43,9% der Fälle eine Periimplantitis.

Bei regelmäßiger, vorbeugender Reinigung konnte das Auftreten der Periimplantitis in der Kontrollgruppe auf 18,0% reduziert werden.

Was bedeutet das für Sie
als Implantatpatient?

Wir empfehlen eine 3-monatige Biofilmentfernung aus den Zahnfleischtaschen um Implantate. Gleichwohl ist eine disziplinierte und präzise Mundhygiene das A und O für einen langfristigen Implantaterhalt. Wir helfen Ihnen gerne bei der für Sie geeigneten Reinigungstechnik und der Auswahl der Hilfsmittel. Unbehandelt führt eine Periimplantitis durch schnelles Voranschreiten des Knochenverlustes zum Implantatverlust.

Die Arbeitsgemeinschaft der wissenschaftlichen medizinischen Fachgesellschaften e.V. (AWMF) hat eine S3-Leitlinie zur Therapie periimplantären Infektionen (periimplantäre Mukositis und Periimplantitis) veröffentlicht.

Hier finden Sie nähre Informationen zu Behandlungen von Entzündungen an Implantaten.

Patientenbeispiel einer Periimplantitis

Der Patient hatte das benachbarte Implantat verloren (weiß mit rotem X). Über den weiteren Knochenverlust um das verbliebene Implantat (rote Linie Knochenverlauf) wurde er von seinem Zahnarzt nicht informiert.

Es erfolgte eine Röntgenkontrolle 12 Monate nach Implantation und Kronenversorgung. Das verbliebene Implantat konnte gerettet und gleichzeitig genügend Knochen aufgebaut werden, um neue Kronen sicher fixieren zu können. Bei den weißen Anteilen im Knochen handelt es sich um Titan-Pins mit denen die Membran beim Knochenaufbau befestigt wird.

Die Aufnahme zeigt stabilen Knochen bis über die Implantatschulter. Auch bei dem vorher kompromittierten Implantat konnte erfolgreich Knochen aufgebaut werden.

Rezessionsdeckung Deckung freiliegender Zahnhälse

Was ist eine Rezession?

Allgemein versteht man darunter ein Zurückweichen des Zahnfleisches. Vielen Patienten ist noch nicht bewusst, dass Zahnfleisch nur dann zurückweichen kann, wenn sich unter dem Zahnfleisch kein Knochen befindet. Sonst würde bei Zahnfleischrückgang nach einer gewissen Zeit der Knochen freiliegen Das ist definitiv nie der Fall. Der Rückgang des Zahnfleisches kann verschiedene Ursachen haben. Es können anatomische Veranlagungen bestehen. Sind das Zahnfleisch und der Knochen beispielsweise sehr dünn oder besteht ein starker Zug von Lippen- und Wangenbändern auf den Zahnfleischsaum können Rezessionen begünstigt werden.

Häufig betroffen sind die Eckzähne des Oberkiefers und die Schneidezähne des Unterkiefers. Auch falsches Zähneputzen -horizontales Schrubben- kann einen Zahnfleischrückgang auslösen. Des Weiteren sind als Ursache ungenügender Zahnersatz und zu starke kieferorthopädische Bewegungen zu nennen.

Die aus Rezessionen entstehenden freiliegenden, oft empfindlichen Zahnwurzeloberflächen machen sich häufig beim Trinken und Essen kalter, heißer und/oder süßer Lebensmittel bemerkbar. In Folge der Empfindlichkeit kommt es zu einer Schonung dieser Bereiche beim Putzen. Dadurch wird die Gefahr von Karies und einer Zahnfleischentzündung erhöht. Der unharmonische Zahnfleischverlauf durch Rezessionen wirkt oft störend.

Vorher
Nachher
Kleiner Eingriff – große Wirkung?

Eine Rezession wird am effektivsten behandelt indem das verloren gegangene Zahnfleisch wieder aufgebaut wird.

Diese geschieht in der Regel mit sogenannten Verschiebe- oder Tunnelplastiken und Transplanten oder einer Kombination aus beiden. Als Transplantate dienen Gewebeanteile die mikrochirurgisch aus dem Gaumen entnommen werden. Mittels einer speziellen Technik wird das entnommene Gewebe auf dem freien Zahnhals so platziert, dass ein harmonischer Zahnfleischverlauf wieder hergestellt wird. Das Gewebe wird mit lokalem Zahnfleisch abgedeckt und wächst fest an dem Zahn an. An Stelle der Gewebeentnahme aus dem Gaumen sind zunehmend kommerziell erhältliche Materialien im Einsatz.

Wir verwenden heute in der Regel Tunneltechniken oder eine Art Pinhol-Technik, die Entlastungsschnitte vermeiden und die Blutversorgung im zu behandelnden Gebiet nicht unterbrechen. Daraus folgt eine schnellere und bessere Wundheilung und Narbenbildungen werden vermieden.

Wie sind die Erfolgschancen?

Entscheidend für den Therapieerfolg sind das Ausmaß der vorhandenen Rezession und ein entzündungsfreies Gewebe. Das heißt vorab sollte immer erst die Entzündung therapiert werden und stabil bleiben, um optimale Behandlungsergebnisse zu erzielen. Nach Literaturangaben sind 63%-86% der durchschnittlichen Rezessionen erfolgreich zu therapieren. Hierbei ist Ihre Mitarbeit bezüglich Mundhygiene und Zigarettenkonsum ein wesentlicher Bestandteil für den Erfolg.

Was sind die Vorteile einer Rezessionsdeckung?

Rezessionsdeckungen können die Gefahr weiteren Rezessionen und Knochenverlust verringern und die Neuanfertigung von Zahnersatz verhindern. Sie schützen Wurzeln vor Wurzelkaries, die Zahnempfindlichkeit wird reduziert, es kommt zu einer Verbesserung der parodontalen Gesundheit. Die Funktion sowie der ästhetischen Verlauf des Zahnfleisches werden wieder hergestellt.

unicare Patienten
Erlebnisse

Chirurgische Kronenverlängerung

Bei der chirurgischen Kronenverlängerung gibt es zwei Ansätze. Einmal eine „Zahnverlängerung“ bei der Anfertigung von Zahnersatz und einmal bei gesunden Zähnen mit „zu viel“ Zahnfleisch.

Zu kurzer Zahn

Müssen sehr kurze Zähne behandelt werden, können mit der chirurgischen Kronenverlängerung die Voraussetzungen für die Versorgung mit Kronen verbessert werden.

Hierbei wird der Zahn nicht tatsächlich verlängert, sondern nur der Wurzelanteil des Zahnes durch Knochenabtrag etwas freigelegt. Notwendig wird dieses Verfahren, wenn der Zahn ganz oder teilweise bis zur Zahnfleischgrenze zerstört und dadurch eine Kronenversorgung mit dichtem Randabschluss nicht möglich ist. Ziel ist es den verbleibenden Zahn wieder mit einer Krone zu versorgen.

Diese Verfahren kann auch bei der Neuanfertigung von Kronen angewandt werden, wenn der Zahnfleischverlauf noch nicht den ästhetischen Anforderungen entspricht.

„Zahnfleisch-Lächeln“

Zeigt ein Patient bei Lachen sehr viel Zahnfleisch, wirken dann die Zähne relativ kurz. Oftmals sind die Zähne noch nicht vollständig durchgebrochen, d.h. Zahnschmelz liegt noch unter dem Zahnfleisch.

Durch die chirurgische Kronenverlängerung verringern wir hierbei die Menge an sichtbarem Zahnfleisch und modellieren gleichzeitig den darunter liegenden zu viel vorhandenen Knochen. Dies kann zu einer erheblichen Verbesserung des Erscheinungsbildes des Patienten führen.

Patientenbeispiel einer chirurgischen Kronenverlängerung

Die Patientin wurde von ihrem Hauszahnarzt an Unicare überwiesen mit dem Wunsch nach neuen Kronen und schönerem Zahnfleisch. Die Kronen erschienen quadratisch. Sie zeigte schon bei leichtem Lächeln viel Zahnfleisch.

Die Linie des Übergangs von der befestigten zur beweglichen Schleimhaut wurde eingezeichnet.

Die alten Kronen wurden entfernt und die Zähne mit provisorischen Kunststoffkronen versorgt. Es erfolgte eine Verlagerung des befestigten Zahnfleischs in Richtung der Wurzelspitzen. Der Knochen und das Zahnfleisch wurden modelliert. Nach der Heilung wurde die Patienten zur endgültigen Kronenversorgung an ihren Hauszahnarzt zurück überwiesen.

DGP-Spezialist für Parodontologie®

Durch das Studium der Zahnheilkunde ist jeder Zahnarzt befähigt, parodontale Erkrankungen frühzeitig zu diagnostizieren und leichte bis mittlere Fälle zu behandeln. Allerdings ist es in einigen Fällen nötig, dass ein Zahnarzt aufgesucht wird, der auf Parodontologie spezialisiert ist, wie zum Beispiel ein Fachzahnarzt für Parodontologie oder DGP-Spezialist.

Diese Spezialistenausbildung wurde von der Deutschen Gesellschaft für Parodontologie (DGP) 1992 eingeführt und ist identisch mit der Fachzahnarztausbildung für Parodontologie. Damit kann man den Fachzahnarzt für Parodontologie und den DGP-Spezialist für Parodontologie® als die am umfangreichsten ausgebildeten Parodontologen bezeichnen.

Die Spezialistenausbildung beinhaltet 5000 Stunden Patientenbehandlung, Lehre (Seminare, Journal Clubs, Fallpräsentationen) und Forschung. Schwerpunkte sind die konservative und chirurgische Therapie der Parodontitis und der Periimplantitis.

„Nur Taschenreinigen“, was machen wir Parodontologen sonst noch?

Wir Parodontologen beschäftigen und speziell mit der Vorsorge und natürlich auch mit der Behandlung von Erkrankungen des Zahnhalteapparates. Besonders wichtig sind uns die Langzeit-Nachsorge und die Verhütung einer Parodontitis unserer Patienten. Weitere Schwerpunkte unserer Arbeit sind die Erkennung, und Behandlungen von Entzündungen an Implantaten, Deckung freiliegender Zahnhälse, Zahnfleisch-Aufbau in Bereichen fehlender Zähne und vieles mehr.

Angaben laut DGparo www.dgparo.de

INFOBOX

Was zeichnet den DG PARO Spezialisten für Parotontologie aus?

  • Vollzeitweiterbildung im Umfang von ca. 5.000 Stunden, davon zwei Jahre Mitarbeit in einer Fachabteilung für Parodontologie einer Universitätszahnklinik oder vergleichbaren Ausbildungsstätte
  • Aufnahmevoraussetzungen sind unter anderem: dreijährige parodontologische Ausbildung, Vorlage von acht dokumentierten, selbständig durchgeführten Parodontalbehandlungen (besondere Fälle), Vorlage von zwei Publikationen, Zusammenstellung der während der Ausbildungszeit durchgeführten Behandlungsmaßnahmen
  • Tätigkeitsschwerpunkt des DGParo-Spezialist für Parodontologie® soll die Behandlung besonders schwieriger und fortgeschrittener Krankheitsbilder sein
  • Gesetzlich geschützte Bezeichnung, die nur von ausgebildeten und geprüften Zahnärzten geführt werden darf
  • Mit der Weiterbildung zum Fachzahnarzt für Parodontologie identische Ausbildung
  • Laut ihren Richtlinien ernennt die DGP besonders qualifizierte Mitglieder der Gesellschaft zu Spezialisten für Parodontologie
  • Der Titel DGParo-Spezialist für Parodontologie® darf nur zeitlich begrenzt geführt werden, nach Ablauf von sechs Jahren ist er erneut zu beantragen
  • Folgezertifikate sind an den Nachweis regelmäßiger Fachfortbildungen gebunden

Die Zusammenstellung haben wir für Sie nach dem derzeitigen Stand der Wissenschaft vorgenommen. Bei der Qualitätsbeurteilung richten wir uns nach den Schweizer Qualitätsleitlinien der SSO, EFP und DGParo.

Weitere Informationen finden Sie hier:

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